Beyoglu

BEYOGLU INFORMATION

(von Wikipedia)

Beyoglu wurde im 13. Jahrhundert als genuesische Handelskolonie gegründet. Bekannt wurde es unter seinem griechischen Namen Pera (,Gegenüber‘). Im 14. Jahrhundert wurde der Stadtteil umfriedet. Als letzte Spur des Festungswalls ist der Galata-Turm erhalten.

Beyoglu ist das Zentrum des westlich geprägten Istanbul, was sich auch in den zahlreichen Gebäuden aus der Wende zum 20. Jahrhundert zeigt, die im Jugendstil oder dem des Historismus errichtet wurden, nachdem 1870 die meisten der bis dahin üblichen Holzhäuser durch einen Großbrand vernichtet worden waren. Vom höchsten Punkt, dem Taksim-Platz (Taksim Meydani) im Viertel Taksim, führt ein moderner Einkaufsboulevard mit Kaufhäusern und internationalen Geschäften, die Istiklâl Caddesi, zum Tünel-Platz hinunter. Sie ist seit Anfang der 1990er Jahre für den Straßenverkehr gesperrt, wird aber seitdem wieder von einer historischen Straßenbahn befahren. In den Straßen um die Istiklâl Caddesi herum gibt es zahllose Fachgeschäfte, Restaurants, Imbisse, christliche Kirchen und einen Basar. Im traditionsreichen Pera Palace Hotel stiegen Berühmtheiten wie Agatha Christie, Greta Garbo, Mata Hari, Sarah Bernhardt und Mustafa Kemal ab. In Beyoglu haben seit seinem Beginn als genuesische Handelskolonie traditionell die Europäer Istanbuls gelebt, ein beliebtes Wohnquartier für Europäer ist auch heute noch der Dogan-Apartmani-Komplex, in dem bereits vor dem Ersten Weltkrieg zahlreiche europäische Führungskräfte in Wirtschaft und Medien lebten. Das Viertel ist – neben Ortaköy – auch Zentrum des Nachtlebens mit Kneipen, Bars, Clubs und Diskotheken. Es gibt dort zu Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Geschäftspassagen, z. B. die Markiz-Passage. Östlich der Istiklâl Caddesi entsteht in einem ehemaligen Wohnhaus in der Dalgic Cikmasi Orhan Pamuks „Museum der Unschuld“, eine fiktive Dokumentation des Lebens der Protagonisten des gleichnamigen Romans anhand von Alltagsgegenständen.

Vom Tünel-Platz führt eine der ältesten U-Bahnen der Welt hinunter zur Galata-Brücke, die in die Altstadt führt. Die Tünel genannte Standseilbahn wurde 1875 eröffnet und überwindet mit zwei durch ein Stahlseil verbundenen Wagen einen Höhenunterschied von 62 m. Anfangs wurden die Bahn mit einer Dampfmaschine, deren Schornstein man noch gegenüber der "Bergstation" sieht, betrieben, heute – einem Sessellift vergleichbar – elektrisch über das Rad in der Bergstation, das von dem Stahlseil umwunden wird. Die Fahrt zwischen den beiden etwa 500 m auseinanderliegenden Stationen dauert nur gut eine Minute.

Beyoglu im Herbst (Foto von Semra Dogan).